Stadtgeschichte
Vom göttlichen Funken getroffen?
Wer sich einmal mit der Geschichte Hohenmölsens beschäftigt hat, mag sich fragen: Grenzt es nicht fast an ein Wunder, dass es die Stadt noch immer gibt? Doch allen verheerenden Ereignissen und Schicksalsschlägen konnte Hohenmölsen trotzen! Und ist heute lebendiger denn je...
Immer wieder kam es im 16. und 17. Jahrhundert in Hohenmölsen zu gewaltigen Stadtbränden. Nicht nur die Zerstörung ihres Lebensraums hatten die Einwohner zu erleiden, sondern auch den Verlust an Vorräten. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Stadt bis auf ein einziges Haus dem Erdboden gleich gemacht. Vielleicht war es der göttliche Wille, der die Stadt am Leben ließ, ganz sicher spielte aber die Heimatliebe ihrer Bewohner eine Rolle.
Etwa 200 Jahre später, Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde aus dem hitzigen Feind ein hilfreicher Freund. Brennbare Erde erwies sich als äußerst nützliche Energiequelle. Mit der Entdeckung der Braunkohlevorkommen entwickelte sich der Tagebau. Mit ihm erblühten Wirtschaft und Wohlstand. So konnte sich Hohenmölsen bereits 1912 die Versorgung mit elektrischem Licht leisten.
Dank der Eingemeindungen von 1931 (Zetzsch), 1950 (Jaucha), und von 2001 bis 2010 (Zembschen, Webau, Werschen, Granschütz, Taucha) sowie der Umsiedlung 1998 (Großgrimma) vergrößerte sich die Fläche Hohenmölsens stets. Ob es sich um jüngere oder ältere Mitglieder unser Einheitsgemeinde handelt, frische Luft ist jedem eine Freude. Diese sichert sich die Stadt seit den neunziger Jahren durch das Beziehen von Fernwärme. Die in den 2000ern stattgefundenen Sanierungen von Straßen und öffentlichen Gebäuden sind ein Vorteil für die Bewohner der gesamten Umgebung.
Eine bekanntes Ereignis der Geschichte Hohenmölsen ist die Schlacht aus dem Jahre 1080, bei der Rudolf der Schwabe seine berühmte Schwurhand verlor. Eine alte Sage erzählt von der schönen Melusine. Ihr Geist erschreckt des Nachts noch heute unbedachte Wanderer.
In der Evangelischen Kirche befindet sich ein Gedenkraum für verschwundene Dörfer. Eine kurze Stadtchronik zeigt wichtige Eckdaten unserer Stadtgeschichte.
In den 1990er Jahren wurden große Flächengrabungen in Hohenmölsen vorgenommen. Die Funde wurden in einer mittlerweile leider nicht mehr vorhandene archäologische Ausstellung in der Stadtinformation präsentiert.